Rund um das Thema Erneuerbare Energien" ging es beim fünften Rheinauer Solarfest bei der Mehrzweckhalle in Memprechtshofen.
Neben zahlreichen Informationen zum Thema „Erneuerbare Energien" und der richtigen Dämmung von Häusern erwartete die Besucher auch Vorträge. So konnte der Veranstalter, der Förderverein Zukunftsenergien, Solarregio Kai
serstuhl, Projektgruppe Rheinau, Walter Witzel, Vorsitzender des Landesverbandes für Windenergie Baden-Württemberg, ver
pflichten. Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass bei der Nutzung der Winderergie noch erhebliches Potenzial vorhanden sei. Durch die effizientere Nutzung der technischen Möglichkeiten könnten durch Windenergie, die derzeit rund 85 000 Arbeitsplätze biete, etwa 25 Prozent des Energiebedarfs gedeckt werden. Die Leistung der derzeit etwa 19.460 Windkraftanlagen in Deutschland entspreche etwa sieben Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland. Durch den Bau von rund 11.000 weiteren Windrädern könnte der gleiche Ertrag erzielt werden wie durch die aktuellen Atomkraftwerke, so Witzel. Sehr unbefriedigend sei die Situation nach wie vor in Baden-Württemberg, wo die Landesregierung die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt habe.
Ähnlich beurteilte SPD-Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt. Gleichzeitig informierte sie über die aktuellen Energie-Pläne der Bundesregierung, die den Anteil ökologischer Stromversorgung bis zum Jahr 2020 verdoppeln will. Die Atomtechnologie bezeichnete Drobinski-Weiß dagegen als veraltet. Lobende Worte gab es dagegen für die Veranstalter mit dem Vorsitzenden Rudolf Höhn an der Spitze, die wichtige und umfassende Informationen zum Thema "Erneuerbare Energien" vermittelten
Zuvor konnten sich die Besucher bei einer Führung über die beiden neuen Fotovoltaikanlagen auf dem Dach der Mehrzweckhalle und des Kindergartens informieren. Ortsvorsteher Andreas Pollok begrüßte die Entscheidung zur Installation der Anlagen, die neben der Energielieferung auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisteten. Nachdenklich stimmte eine beeindruckende Foto-Ausstellung im Foyer der Halle mit dem Titel "Tschernobyl - verseuchtes und vergessenes Land". Hierbei wurde deutlich, welches unsägliches Leid der Reaktorunfall bei den Menschen dieser Region hinterlassen hat. Mit den positiven Auswirkungen der Sonnenkraft befasste sich dagegen eine farbenfrohe Bilderpräsentation der Kindergartenkinder aus Memprechtshofen, die sich mit der Sonnenenergie beschäftigten.
Etwas anstrengen mussten sich die zahlreichen Besucher beim "Energie Quiz", bei dem ein Fragebogen auszufüllen war und interessante Preise auf die Gewinner warteten. Preise gab es
auch für die Erstplazierten beim "Rheinauer Solarpreis", der vom Verein ins Leben gerufen wurde. Mit dem ersten Preis wurde in diesem Jahr Speditionsunternehmer Helmut Hauser (Freistett) ausgezeichnet, der die zweitgrößte Fotovoltaikanlage in Rheinau auf seinem Betriebsgelände installiert hat. Den zweiten Platz belegte Eckhard Aßmus (Holzhausen) und den dritten Platz Rainer Graf (Helmlingen), die ebenfalls beachtliche Anlagen in Betrieb genommen haben. Vorsitzender Rudolf Höhn bedankte sich bei den Preisträgern und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass künftig weitere Betreiber, insbesondere auch Privatleute, auf die Vorteile erneuerbarer Energien setzen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Rheinauer Akkordeon- und Keyboard-Band "Rhythmic Seven" (Leitung Helmut Lind), die mit flotter Unterhaltungsmusik überzeugte. Unterstützt wurde die Veranstaltung erneut von der SPD-Ortsgruppe Rheinau, die die Vereinsaktivitäten schon seit Jahren fördert und wieder die Bewirtung der Besucher übernommen hatte.
Josef Budai im "Acher- und Bühler Boten" vom 17.06.2008
RUDOLF HÖHN zeichnete die Rheinauer Solarpreisträger Helmut Hauser, Eckhard Aßmus und Rainer Graf (von links) aus.
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