Schulprojekt „Perpetuum Mobile“: Die Idee lebt und wächst ständig weiter
 
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Schulprojekt „Perpetuum Mobile“: Die Idee lebt und wächst ständig weiter

 

Umweltbewusstsein wird am Gymnasium Kenzingen von verschiedenen Seiten gefördert.

Neben der Biotop-AG und den zu Ökomentoren ausgebildeten Schülern gibt es seit 2001 eine Solar-AG mit dem Projekt „Perpetuum Mobile“. Entstanden ist diese Arbeitsgemeinschaft aus einem Projekt am Schuljahresende zum Thema „Alternative Energien und ihre Bedeutung für unsere Zukunft“. Schon damals war der drohende Klimawandel mit seinen besonders für die jüngere Generation einschneidenden Folgen deutlich erkennbar, und die Schülerinnen und Schüler wollten etwas gegen diese Bedrohung für ihre eigene Zukunft unternehmen. So entstand in den Köpfen der damaligen Zwölftklässler die Idee, auf dem Schuldach ein Photovoltaik-Kraftwerk zu installieren, das unter dem Namen „Perpetuum Mobile“ in Gang gesetzt und von nachfolgenden Schülergenerationen fortgeführt werden sollte. Sieben Jahre sind inzwischen vergangen und sie erzählen Erfolgsgeschichte. Im Juli 2002 wurde das Projekt mit einem finanziellen Aufwand von 25.000 Eurogestartet. Mit dem Geld wurde eine zentrale Datenerfassung mit einer Anzeigetafel in der Pausenhalle, ein Wechselrichter, der den von den Photovoltaikmodulen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umformt, die notwendigen Stromkabel sowie Photovoltaikmodule mit einer Leistung von 3,5 kWp (Kilowatt Spitzenleistung bei optimalen Bedingungen) angeschafft und in Eigenarbeit installiert. Das Ziel dabei war von Anfang an, durch Einspeisung des produzierten Stroms in das öffentliche Netz und die damit erzielte Rückvergütung jährlich weitere PV-Module anzuschaffen und die Anlage nach und nach auszubauen. Keiner sollte etwas an dem Projekt verdienen. Zunächst waren Verträge mit der Stadt erforderlich, die dieses Projekt von Anfang an sehr wohlwollend unterstützte, und man fand im „Förderverein für Zukunftsenergien SolarRegio Kaiserstuhl e.V.“ einen Verein, der dieselbe Blickrichtung wie die Schüler-AG hatte, und mit dem es bis heute zu einer äußerst fruchtbaren und effektiven Zusammenarbeit kam. Es gelang all die Jahre, über vor allem Schülerinnen und Schüler der Oberstufe für die Idee des „Perpetuum Mobile“ zu motivieren, und so konnte das Projekt nicht nur am Leben erhalten werden, sondern sogar kräftig wachsen. Zur Erweiterung wurden dieses Schuljahr 5.800 Euro gesammelt. Dieses Jahr neben der theoretischen Auseinandersetzung mit der Problematik gehört zu den Arbeiten der Solar-AG das jährliche eigenständige Installieren neuer PV-Module in den Ferien oder an Wochenenden. Insgesamt gab es bisher sechs Ausbaustufen. Dieses Jahr konnten insgesamt 40 Module zu jeweils 500 Euro auf dem Schuldach installiert werden. Diese wurden teilweise durch das fleißige Sammeln der Schülerinnen und Schüler für die Deutsche Umwelthilfe, teilweise durch das bei der Einspeisung erwirtschaftete Geld und zu einem weiteren Teil durch den Solar-Verein finanziert. Zwischen 200 und 300 Schüler sammelten in diesem Schuljahr für diesen guten Zweck mit großem Erfolg: Sie erzielten das Rekordergebnis von 5.800 Euro. Die in diesem Jahr neu installierten Module erbringen eine Leistung von 7kWp;die gesamte Anlage leistet jetzt 29 kWp, womit etwa der Strom bedarf von neun Durchschnitts-Familien ganzjährlich gedeckt werden kann. Insgesamt werden etwa 30.000 kWh (30 Megawattstunden) pro Jahr produziert. Neben dem Solarverein sind die Sponsoren ein wichtiger Unterstützungsfaktor. Eltern, einzelne Firmen und der Hauptsponsor SMA, ein Wechselrichterhersteller aus Kassel, der bereits zum dritten Mal einen Wechselrichter im Wert von etwa 2.000 Euro spendiert hat, tragen maßgeblich zum Gelingen des Projekts bei. Zwar sind die Sponsorengelder in den letzten Jahren stark zurückgegangen, doch hat die Anlage heute einen beachtlichen materiellen Wert (ohne Arbeitsaufwand) von mehr als 130.000Euro. Wenn alles nach Plan läuft, wird Rudi Müller mit seinen Schülern in vier Jahren das ganze Schuldach mit Modulen bestückt haben. Dann wird die Anlage 50-60 kWp leisten. Das erwirtschaftete Geld soll dann möglicherweise in andere Schulprojekte fließen, die sich mit alternativen Energien auseinandersetzen. Daneben könnte eventuell eine Stiftung eingerichtet werden, über die Umweltprojekte gefördert und auch zu der Idee des „Perpetuum Mobile“ passende Projekte in der Dritten Welt angestoßen werden. „Es geht um die Zukunft unserer Kinder“, sagt Rudi Müller. Wichtig ist für ihn, dass die Schüler sich aktiv einsetzen und ihre eigene Zukunft mitgestalten können. Außerdem müssen sie lernen, dass verfügbare Energie und Wohlstand eng miteinander verknüpft sind, ebenso wie sauberer Strom und eine lebenswerte Zukunft.

Breisgauer Wochenbericht vom 13. August 2008

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